Carrara:– Marmorstadt und Zentrum des anarchistischen Widerstands

 Fahne in Carrara„Das Bataillon Lucetti ist libertär und sonst nichts …“

Der Friedhof Turigliano in Carrara ist die letzte Ruhestätte der Anarchisten geworden. Anfangs war dort nur das Grab des Mussolini-Attentäters Gino Lucetti. Als sein Genosse später eines natürlichen Todes starb, wollte er an Lucettis Seite beigesetzt werden. So haben sich hier im Laufe der Zeit Persönlichkeiten der anarchistischen Bewegung ­eingefunden. Beispielsweise Giuseppe Pinelli, der sich als Jugendlicher der Resistenza anschloss und Anfang der sechziger Jahre die Gruppe Sacco und Vanzetti ins Leben rief. Deren Lokal war der erste Treffpunkt der Mailänder AnarchistInnen. 1969 kam Pinelli ums Leben, als er während eines Verhörs aus dem vierten Stock des Mailänder ­Polizeipräsidiums „fiel“. Die Polizei suchte die Verantwortlichen für das Massaker der Piazza Fontana, das sich später als Werk der Faschisten herausstellte, zielsicher im linken Spektrum und beschuldigte Pinelli. Dario Fo widmete seine weltbekannte Farce diesem
„zufälligen Tod eines Anarchisten“.

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Spione, Melkeimer und Kommunisten

Volpe steht vor der Gedenktafel eines kurz vor Kriegsende getöteten Partisanen (2006)

Spione waren ein Problem für den Widerstand

Francesco „Volpe“ Bertacchi (Jg. 1926), operierte mit seiner Einheit in der Gegend um Ciano. Die Gegend um Ciano war sehr gefährlich, da es dort ein ­Antiguerilla-Zentrum gab.

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Prozess von Verona: Erschütternde Zeugenaussagen

Befragung einer Zeugin aus Cervarolo im Prozess von Verona
Befragung einer Zeugin aus Cervarolo im Prozess von Verona

Wehrmachtsangehörige in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt

Überfälle auf Dörfer in der Toscana und der Emilia Romagna vor Gericht: Am 06. Juli 2011 um 21.00 Uhr ist es endlich soweit: im ­Militärgericht von Verona spricht der Gerichtspräsident nach über 50 Sitzungen das Urteil im Prozess gegen 12 Wehrmachtsangehörige der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“. Vier Angeklagte sind während des Prozesses gestorben, es gibt 2 Freisprüche und sechs Verurteilungen zu lebenslänglicher Haft. Außerdem müssen die Verurteilten Entschädigungen zahlen und die Kosten des Verfahrens tragen.

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Annita Malavasi: „Ich muss weiter kämpfen!“

Laila
Annita Malavasi bei einem Zeitzeuginnengespräch 2006

Für viele Männer und Frauen der Resistenza hörte der Kampf nicht mit dem 25. April1945 auf. Frauen wie Annita „Laila“ Malavasi  wollten nicht in das traditionelle Frauenleben ­zurückkehren. Sie engagierten sich sozial und politisch in der ­italienischen Nachkriegsgesellschaft.

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„Einen Strich für jedes Militärfahrzeug“

Annita Malavasi

Annita Malavasi war Kommandantin einer Antispionageeinheit

Annita Malavasi (1921-2011) ist 22 Jahre alt, als sie in Kontakt mit dem Widerstand kommt. „Wir wohnten in einem Arbeiterviertel, wodurch ich mit Leuten politisch diskutierte, die viel weiter entwickelte Ideen hatten und schon viel stärker politisiert waren als ich. Da ihr Freund in der Bergregion lebt, ist Annita Malavasi oft dorthin unterwegs. Den dort operierenden Partisan_innen fällt das auf: „Sie fragten mich, ob ich Waffen, Informationen, Lebensmittel usw. transportieren könnte. Das habe ich dann auch gemacht.“

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„In den Untergrund zu gehen, war wie eine Beförderung“

Laura PolizziLaura „Mirka“ Polizzi war Politkommissarin in der Resistenza

Laura Polizzi stammt aus einer antifaschistischen Familie aus Parma. Politisiert wird sie durch ihre Onkel, die Führungspositionen in der Kommunistischen Partei (PCI)
einnehmen. Sie selbst tritt als Partisanin unter dem Decknamen „Mirka“ der Resistenza bei.

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Sant‘Anna di Stazzema – Chronik der laufenden Ereignisse 2012-2015

31.01.2013: Gabriele Heinecke (Mitte) bei der Übergabe der Beschwerde an die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart

Die Stuttgarter „AnStifter-Initiative Sant’Anna“

26.09.2012 Staatsanwaltschaft Stuttgart: Bescheid über die Einstellung der Ermittlungen wegen des Massakers von Sant‘Anna di Stazzema. „Für die Entscheidung, das Verfahren einzustellen, war maßgebend, dass sich der Nachweis, bei dem Massaker habe es sich um eine von vorneherein geplante und befohlene Vernichtungsaktion gegen die Zivilbevölkerung gehandelt, nicht mit der für eine Anklageerhebung erforderlichen Sicherheit führen lässt.“

Daraufhin gründet sich die AnStifter-Initiative Sant’Anna und verfasst im Okt. 2012 eine Solidaritätserklärung: „Wir schämen uns und sind empört über den Umgang der Stuttgarter Justiz mit den deutschen Kriegsverbrechen in Sant’Anna di Stazzema.“

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Deutsche Deserteure in der Resistenza

Hans Schmidt
Hans Schmidt

Der schmale Grat zwischen Verweigerung und Widerstand

Über 100.000 deutsche Soldaten desertierten im Zweiten Weltkrieg. Gegen Deserteure, derer sie habhaft wurde, ging die Wehrmachtsjustiz mit erbarmungsloser Härte vor: 22.750 so genannte Fahnenflüchtige wurden zum Tode verurteilt. Viele wurden noch in den letzten Kriegstagen umgebracht.

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