Carrara:– Marmorstadt und Zentrum des anarchistischen Widerstands

 Fahne in Carrara„Das Bataillon Lucetti ist libertär und sonst nichts …“

Der Friedhof Turigliano in Carrara ist die letzte Ruhestätte der Anarchisten geworden. Anfangs war dort nur das Grab des Mussolini-Attentäters Gino Lucetti. Als sein Genosse später eines natürlichen Todes starb, wollte er an Lucettis Seite beigesetzt werden. So haben sich hier im Laufe der Zeit Persönlichkeiten der anarchistischen Bewegung ­eingefunden. Beispielsweise Giuseppe Pinelli, der sich als Jugendlicher der Resistenza anschloss und Anfang der sechziger Jahre die Gruppe Sacco und Vanzetti ins Leben rief. Deren Lokal war der erste Treffpunkt der Mailänder AnarchistInnen. 1969 kam Pinelli ums Leben, als er während eines Verhörs aus dem vierten Stock des Mailänder ­Polizeipräsidiums „fiel“. Die Polizei suchte die Verantwortlichen für das Massaker der Piazza Fontana, das sich später als Werk der Faschisten herausstellte, zielsicher im linken Spektrum und beschuldigte Pinelli. Dario Fo widmete seine weltbekannte Farce diesem
„zufälligen Tod eines Anarchisten“.

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Gino Lucetti und das Attentat auf Mussolini

11. September 1926, 9.30 Uhr. Ein junger Mann wartet in Rom auf der Piazza Porta Pia im Schutz eines Zeitungskiosks auf das Auto des faschistischen Diktators Mussolini. Eine halbe Stunde später fährt der Fiat 519 auf die Piazza Pia zu. Gino Lucetti springt hervor und schleudert eine Handgranate gegen die gepanzerten Fenster des Autos. Die Granate prallt jedoch ab und explodiert hinter dem Wagen auf der Straße. Mussolini ist unverletzt. Gino Lucetti flieht die Via Nomentana hinauf, wird aber gefangen und in das Regina Coeli-Gefängnis gebracht.

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