Die Stafette „Libertà“ Giovanna Quadreri

Giovanna Quadreri
Giovanna Quadreri (Jg. 1928) 1945 und 2006, Reggio Emilia

„Wenn wichtige Informationen überbracht werden mussten“

Giovanna Quadreri war 16 Jahre alt, als sie sich im September 1944 der Partisaneneinheit „Gufo Nero“ (schwarze Eule) im Apennin anschloss. ­
Als Ortskundige bekam sie die Aufgabe, junge Männer, die sich nicht der faschistischen Armee anschließen wollten, sicher in die Berge zu den Partisanen zu bringen. Dabei legte sie bis zu 80 km am Tag zu Fuß zurück. Sie war auch im Einsatz, um Anschläge vorzubereiten und Informationen zu überbringen. Eine ihrer wichtigsten Aktionen war die Beteiligung an dem Angriff auf Albinea, der Nachrichtenzentrale für die gesamte deutsche Armee in ­Norditalien.

Weiterlesen …

Sabotatori

Fernando Cavazzini 2001

Fernando „Toni“ Cavazzini: Fluchthelfer, Saboteur, Genossenschafter

28. Juli 1943: Trotz eines Versammlungsverbotes der Übergangsregierung Bardoglio gehen tausende Beschäftigte der „Reggiane“, einer Rüstungsfabrik für Kampfflugzeuge in Reggio Emilia, für ein Ende des Krieges auf die Straße. Als sie die Werkstore passieren, werden acht Arbeiter und eine Arbeiterin ­erschossen.
Fernando Cavazzini kann sich noch gut an das „Massaker der Reggiane“ erinnern. „Von diesem Tag an wurde ich ein anderer Mensch.“ ­Er wollte nicht mehr weiterarbeiten, als ob nichts gewesen sei, und nahm Kontakt zu den örtlichen Antifaschisten auf. Er half Soldaten bei der Flucht, ging später in die Berge und schloss sich als Partisan „Toni“ der 26° Brigade Garibaldi „Enzo Bagnoli“ an.

Weiterlesen …

„Wir wollten ein anderes Land aufbauen‘‘

Giacomo „Willi“ Notari (Jg. 1927) war Partisan in einer kommunistischen Garibaldi-Einheit

Giacomo Notari: Ich war 17, als ich zu den Partisanen ging. Ich ging während des Faschismus zur Schule, komme aus einem Bergdorf im Apennin, aus einer katholisch geprägten Familie. Nur ein Onkel von mir war Antifaschist, aber darüber wurde nicht mit uns Jungen diskutiert. Insofern hatte ich keine politische Vorbildung. Wir lebten in ganz ärmlichen Verhältnissen, wir erwirtschafteten gerade so viel, dass es zum Überleben reichte. Unsere faschistische Regierung ging zwar in Nordafrika Länder besetzen und führte in Spanien Krieg, aber in unseren Dörfern gab es nicht einmal fließend Wasser oder Elektrizität.

Weiterlesen …