Vor 80 Jahren: Das NS-Massaker von Sant’Anna

Gedenkstätte St. Anna di Stazzema

Am 12. August 1944 überfiel die 16. SS-Panzergrenadierdivision „Reichsführer SS“ das norditalienische Dorf Sant’ Anna di Stazzema. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebten die Täter unangefochten in der Bundesrepublik Deutschland. Erst 60 Jahre später begann in La Spezia der Prozess gegen die Verantwortlichen.
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Mai più Sant’Anne – Nie wieder Sant’ Anna

Radiosendung von Radio Dreyeckland
Viel zu wenig bekannt und zumindest in Deutschland kaum aufgearbeit ist das NS-Massaker in Sant’Anna di Stazzema durch die SS am 12.August 1944. Im letzten Oktober machten wir uns auf in die Toskana und trafen dort Zeitzeug*innen, die uns ihre Geschichten erzählten.
Zum 80. Jahrestag berichten wir über unsere Reise und wollen von St. Anna und den Überlebenden erzählen – gegen das Vergessen und für das Erinnern, gegen rechtsextreme Kontinuitäten und für das Verbundensein, gegen Grenzen und Gewalt, fürs Zähnezeigen und die Wut weil Deutschland und seine Täter sich dem nie gestellt haben.
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Die Massaker in der Erinnerung der Täter

Das zweisprachige Projekt „Die Massaker im besetzten Italien (1943-1945) in der Erinnerung der Täter“, koordiniert von dem Historiker Carlo Gentile und dem Journalisten und Dokumentarfilmer Udo Gümpel, ist online gegangen. Es ist eine Dokumentation der NS-Kriegsverbrechen in Italien zwischen 1943 und 1945 mit Schrift-, Bild- und Filmquellen. Die Website enthält umfangreiche Arbeits- und Studienmaterialien, die seit den 1990er Jahren gesammelt und recherchiert wurden, sowie zahlreiche videografierte Interviews mit SS-Tätern, die in Italien Massaker an Zivilisten begangen haben.

www.ns-taeter-italien.org

Ausstellung „Eine andere italienische Reise“

Ausstellung Eine andere italienische Reise. Der Zweite Weltkrieg in Italien: Orte, Geschichte und Erinnerungen

Besprechung der historischen Ausstellung: „Un altro viaggio in Italia. Luoghi, storia e memorie della Seconda guerra mondiale in Italia“ / „Eine andere italienische Reise. Der Zweite Weltkrieg in Italien: Orte, Geschichte und Erinnerungen“

In der „Casa della Memoria“ in Mailand wurde vom 21.04.2022-15.05.2022 eine zweisprachige Ausstellung gezeigt, die in einer deutsch-englischen Version auch nach Deutschland kommen wird. Die Ausstellung des „Istituto nazionale Ferruccio Parri“, „Paesaggi della memoria“ und  mit Unterstützung des deutsch-italienischen Kulturfonds wurde von einem fünfköpfigen deutsch-italienischen Team kuratiert. Sie behandelt sowohl die Geschichte des Zweiten Weltkriegs als auch den Umgang mit dieser schwierigen Vergangenheit. 

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Jetzt sind wir an der Reihe

Buchtitel "Jetzt sind wir an der Reihe"

Das Massaker von Cumiana und der Widerstand im Piemont 1943 – 1944

Marco Comello hat ein spannendes und anschauliches Buch über die Zeit der deutschen Besatzung in Italien während des Zweiten Weltkriegs geschrieben. Gruppiert um die Erschießung von 51 Bewohnern der Gemeinde Cumiana bei Turin durch die SS vor 80 Jahren, erzählt der Historiker die Geschichte des zwanzig Monate währenden Widerstands im Piemont.

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Das Massaker von Sant’Anna di Stazzema

Der Kirchplatz - ein Ort des Massakers

Am 12. August 1944 überfiel die 16. SS-Panzergrenadierdivision „Reichsführer SS“ das  norditalienische Dorf Sant’ Anna di Stazzema. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges leben die Täter unangefochten in der Bundesrepublik Deutschland. Erst 60 Jahre später begann in La Spezia der Prozess gegen die Verantwortlichen. Das Urteil, am 23. Juni 2005 gefällt, lautete: lebenslänglich für alle 10 Angeklagten.

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„Sie haben sich nicht wie Menschen verhalten“

Enio Mancini führt durch die Ausstellung zu Sant’Anna

Erinnerungen des Überlebenden Enio Mancini aus Sant’Anna

„Ich war damals noch keine sieben Jahre alt, als das Massaker in Sant’Anna am 12.8.1944 stattfand. Unser kleines Dorf hatte zu dieser Zeit ca. 400 Einwohner. Es galt als relativ sicher im Gegensatz zu den Städten, die bombardiert wurden. …“

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Das zweite Trauma – das ungesühnte Massaker von Sant´Anna di Stazzema

zweites-traumeDokumentarfilm von Jürgen Weber
Im nordtoskanischen Bergdorf Sant’Anna di Stazzema wurde den im Sommer 1944 rund 560 Menschen von Einheiten der Waffen-SS teils unvorstellbar grausam umgebracht. 2015 wurde das Verfahren gegen den letzten noch lebenden Kriegsverbrecher dieses Massakers in Deutschland eingestellt. In seinem Autorenfilm „Das zweite Trauma – das ungesühnte Massaker von Sant’Anna di Stazzema“ zeichnet Jürgen Weber historische und juristische Sachverhalte nach. Der Film lässt aber auch den Erinnerungen und Emotionen der Überlebenden Raum. Allesamt damals als Kinder buchstäblich den Leichenbergen entstiegen und verwaist.                                    Trailer auf youtube  

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Rom, offene Stadt

Via Rasella
Die Einschusslöcher in der Via Rasella

Der Begriff „offene Stadt“ stammt aus dem modernen Kriegsrecht und bezeichnet eine entmilitarisierte Zone. Der Status sollte die Unversehrtheit von Zivilbevölkerung und wertvollen Kulturgütern gewährleisten und ­verbot den militärischen Durchgangsverkehr.

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