Keines der jüdischen Kinder wurde entdeckt

Disma PiccininiDisma Piccinini erinnert sich an die Kinder der Villa Emma

Disma Piccinini lebt in dem kleinen Ort Nonantola in der Nähe von Modena in Norditalien. Als im Sommer 1942 die ersten der 73 jüdischen Kinder ankamen, war er 12 Jahre alt.
Disma Piccinini: In den ersten Tagen nach der Ankunft gab es nur wenig Kontakte. Es gab zunächst ein Sprachproblem. Die Kinder sprachen alle deutsch und wir italienisch bzw. Dialekt. Die ersten Begegnungen entstanden bei der Arbeit. Einige der Kinder waren in der Weingenossenschaft tätig, die Mädchen arbeiteten außerdem bei einer Näherin und die Jungen bei einem Bauern. So waren sie eingebunden in die verschiedenen Bereiche des Dorfes.

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Liana Millu

Jüdin, Partisanin, frühe Feministin

Nach dem Einmarsch der Deutschen schloss sich Liana Millu der Resistenza an und wurde 1944 nach Birkenau deportiert. Sie ist Autorin mehrerer Bücher – u.a. von „Rauch über Birkenau“.

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Die Verfolgung jüdischer Menschen in Parma

Von den „Rassegesetzen“ 1938 bis zur Shoa

„Alles begann an diesem schicksalsschweren 2. September 1938, als ich auf der Straße die furchtbare Nachricht aus dem Lautsprecher erfuhr: ‚Die jüdischen Lehrkräfte und Schüler sind ab dem kommenden Schuljahr von den öffentlichen Schulen ausgeschlossen.‘ Für einen Moment wurde der Himmel pechschwarz und alles um mich herum und in mir brach zusammen.“

Liliana und Luciano Fano  Gedenktafel im Park für die Geschwister Fano und Della Pergola in Parma   Privatinstitut De La Salle di Parma

Links: Liliana und Luciano Fano am 7.12.1943 in Parma. Sie wurden am 10.4.1944 in Ausschwitz ermordet
Mitte: Gedenktafel im Park für die Geschwister Fano und Della Pergola in Parma  (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken) 
Rechts: Das Privatinstitut “De La Salle di Parma“ - Schuljahr 1942/43 (1. Reihe, fünfter v. links: Luciano Fano)

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Verfolgung von jüdischen Menschen in Italien

Die offene Repression und Deportation begann erst mit der deutschen Besatzung

Gemäß der Bevölkerungsstatistik lebten 1938 knapp 50.000 jüdische Menschen in Italien, darunter fast 8.000, die nach Italien geflohen waren, überwiegend aus Deutschland. Die Flucht nach Italien erfolgte, weil angesichts der massiven antijüdischen Hetze die Lebensbedingungen in Italien erträglicher schienen. Bis 1938 gab es in Italien zwar keine gesetzliche Verfolgung, wohl aber antisemitische Ressentiments.

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Widerstand in der Lagune

Venedig und das venezianische Festland

Auf dem Markusplatz nach der Befreiung Venedigs Gedenktafel am Riva dei sette martiri

Links: PartisanInnen nach der Befreiung Venedigs auf dem Markusplatz am 5. Mai 1945. Im Hintergrund ist der von einem Bretterverschlag geschützte Markusdom zu sehen
Rechts: Am Riva dei sette martiri ist am Haus zur Via Garibaldi eine Gedenktafel für die sieben von den Deutschen erschossenen Partisanen angebracht.  (Vergrößern: auf die Bilder klicken)

Der Widerstand in Venedig war durch seine einzigartige städtebauliche Situation gekennzeichnet. Das Stadtzentrum von Venedig bot nur begrenzt Raum. In den vierziger Jahren wohnten hier über 100.000 Menschen. Ab Sommer 1943 stieg die Anzahl der Einwohner weiter an, da immer mehr Menschen vor Krieg und Bombardierung flüchteten. Alle gingen davon aus, dass Venedig aufgrund seiner Kulturgüter von den Alliierten nicht bombardiert werden würde. Auch die Deutschen waren aus diesem Grund massiv in Venedig präsent. Im Sommer 1944 lebten bereits über 200.000 Personen in der Stadt.

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Erinnerungen eines deutschen Deserteurs

M.E. (mit Motorrad) in den 50er Jahren als Reisejournalist in Kroatien„Wenn du keine Post bekommst, geht es mir prima“

M. E. – er möchte hier nur mit diesen Initialen genannt werden – war als junger Wehrmachtssoldat während des Krieges in Afrika und Italien. In seinem Kopf haben sich die Bilder der Soldaten und ZivilistInnen eingeprägt, die vor seinen Augen gestorben sind. „Aber viel schrecklicher waren die Erlebnisse, die ich zu Hause gesehen habe. Wie Hitler gesagt hat: Wir radieren. Aber dann haben die Engländer radiert.“

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Capolapiaggia – Brief des Partisanen Livio Piccioni

Gedenktafel für Luigi Giovannini„Sie wurden von den Deutschen gefangen genommen und in Capolapiaggia ermordet“

Es war die Zeit Februar / März 1944, und die Faschisten führten sich in Camerino als Herren auf, sie konnten töten, wen sie wollten, mit oder ohne Prozess, je nach Laune …

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Agitation, Sabotage, Attentat

GAP und SAP in italienischen Städten

Ein großer Teil der bewaffneten Widerstandsgruppen befand sich in den Bergen, wo den deutschen Truppen der Zugriff erschwert war. Doch auch in den Städten bildeten sich Gruppen, die mit allen Mitteln Widerstand leisteten …

Renzo BianchiMario RovinettiMario Rovinetti

Mario Rovinetti (rechts) im September 2002 in Marzabotto. 
Renzo Bianchi ( links) während einer Stadtführung in Parma zu den Aktivitäten der SAP (Sommer 2002). Renzo Binachi ist im August 2003 und Mario Rovetti aus Marzabotto ist 2006 gestorben.

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