Prozess von Verona: Erschütternde Zeugenaussagen

Befragung einer Zeugin aus Cervarolo im Prozess von Verona
Befragung einer Zeugin aus Cervarolo im Prozess von Verona

Wehrmachtsangehörige in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt

Überfälle auf Dörfer in der Toscana und der Emilia Romagna vor Gericht: Am 06. Juli 2011 um 21.00 Uhr ist es endlich soweit: im ­Militärgericht von Verona spricht der Gerichtspräsident nach über 50 Sitzungen das Urteil im Prozess gegen 12 Wehrmachtsangehörige der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“. Vier Angeklagte sind während des Prozesses gestorben, es gibt 2 Freisprüche und sechs Verurteilungen zu lebenslänglicher Haft. Außerdem müssen die Verurteilten Entschädigungen zahlen und die Kosten des Verfahrens tragen.

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Sant‘Anna di Stazzema – Chronik der laufenden Ereignisse 2012-2015

31.01.2013: Gabriele Heinecke (Mitte) bei der Übergabe der Beschwerde an die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart

Die Stuttgarter „AnStifter-Initiative Sant’Anna“

26.09.2012 Staatsanwaltschaft Stuttgart: Bescheid über die Einstellung der Ermittlungen wegen des Massakers von Sant‘Anna di Stazzema. „Für die Entscheidung, das Verfahren einzustellen, war maßgebend, dass sich der Nachweis, bei dem Massaker habe es sich um eine von vorneherein geplante und befohlene Vernichtungsaktion gegen die Zivilbevölkerung gehandelt, nicht mit der für eine Anklageerhebung erforderlichen Sicherheit führen lässt.“

Daraufhin gründet sich die AnStifter-Initiative Sant’Anna und verfasst im Okt. 2012 eine Solidaritätserklärung: „Wir schämen uns und sind empört über den Umgang der Stuttgarter Justiz mit den deutschen Kriegsverbrechen in Sant’Anna di Stazzema.“

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Sant’Anna di Stazzema – Offener Brief zur Einstellung des Verfahrens

31.10.2012 – Die in Deutschland lebenden Italiener sind zutiefst bestürzt über die Einstellung des Verfahrens von Seiten der Staatsanwaltschaft in Stuttgart in Bezug auf das Massaker in Sant’Anna di Stazzema (La Spezia), das am 12. August 1944 stattgefunden hat. Es wurde nach einer zehnjährigen Untersuchung mit Begründungen die den Tatsachen widersprechen und mit pseudo-historischen Argumenten eingestellt.

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„Regierungen handeln gegen die Interessen der Opfer“

Deutschland versucht, die Opfer von NS-Kriegsverbrechen abzuspeisen – und hat dabei die Hilfe des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag

Von Roberto Oligeri (dessen fünf Geschwister von der Waffen-SS im August 1944 bei einem Massaker in der Gemeinde Fivizzano, Provinz Massa-Carrara umgebracht wurden. Er war ziviler Nebenkläger im Prozess gegen die Täter, von denen neun zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.)

Am 3. Februar 2012 verkündete der Internationale Gerichtshof in Den Haag (IHG) sein Urteil im Verfahren Deutschland gegen Italien. Aus unserer Sicht ist es ein krasses Fehlurteil. Es ging in diesem Prozess um die Frage, was rechtlich schwerer wiegt: die Immunität von Staaten, deren Soldaten schwerste Kriegsverbrechen begangen haben oder das Recht der Opfer von Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf Entschädigung.

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Urteil im Kriegsverbrecherprozess von Verona

Lebenslänglich für ehemalige Militärs der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“

Ehemalige Militärs der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“ sind am 06. Juli 2011 in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Außerdem müssen sie die Kosten des Verfahrens tragen und hohe Entschädigungen an die Opfer zahlen. Die Bundesrepublik Deutschland wurde zur Gesamtschuldnerischen Haftung verurteilt.

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Non solo presente

Kriegsverbrecher-Prozess in Verona

Am 6. Juli 2011 soll im Militärgericht in Verona das Urteil über neun mutmaßliche Kriegsverbrecher gesprochen werden, die sich zwischen März und Juni 1944 an Massakern in Nord-Italien beteiligt haben sollen. Der Prozess, der am 11. November 2009 begann, betrifft Soldaten der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“, die sich in wenigen Jahren aus einer Kreuzberger Polizeieinheit mit „besonderen Aufgaben“ zu einer der größten und am besten ausgestatteten Wehrmachtsdivisionen entwickelte. Die Ermittlungen richteten sich gegen 14 Männer, zwei starben, 12 wurden angeklagt. Im Verlaufe des Prozesses reduzierte sich die Zahl der angeklagten ehemaligen Wehrmachtssoldaten erneut. Die verbliebenen neun Nazis waren während des gesamten Verfahrens in Verona abwesend.

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Gerichtsurteile zu Fivizzano, Fosdinovo und Casalecchio sul Reno

Massaker in Fivizzano und Fosdinovo: Lebenslänglich für ehemalige SS-Soldaten
Casalecchio sul Reno: Verfahren eingestellt

Am 26. Juni 2009 wurden vom Militärgericht in Rom neun ehemalige SS-Angehörige zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Sie werden für schuldig befunden, an Massakern in den italienischen Gemeinden Fivizzano und Fosdinovo im August 1944 beteiligt gewesen zu sein: Paul Albers, Josef Baumann, Hubert Bichler, Ernst Kusterer, Arnold Rosler, Adolf Schneider, Max Schneider, Heinz Fritz Träger, Helmut Wulf (alle zwischen 84 und 90 Jahre alt). Der Angeklagte Max Roithmeier ist während des Prozesses verstorben. Walter Waage, der ebenfalls angeklagt war, wurde freigesprochen.

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Späte Urteile für die vergessenen Massaker in Fivizzano 1944

Massaker wurden generalstabsmäßig vorbereitet

Am 26. Juni 2009 sind vom Militärgericht in Rom neun Angehörige der 16. SS-Panzer-Aufklärungsabteilung der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer-SS“ zu lebenslanger Haft wegen mehrfachen, besonders schweren Mordes verurteilt worden. Das Gericht befand die neun Männer für schuldig, 1944 Massaker in verschiedenen Ortschaften der Gemeinde Fivizzano in der Provinz Massa/Carrara, Italien begangen zu haben. Die Verurteilten müssen die Prozesskosten tragen und Entschädigungen an die zivilen Nebenkläger zahlen.

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SS-Massaker bleibt ungesühnt

Verfahren gegen Pottensteiner Karstwehr eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Angehörige der in Pottenstein ausgebildeten SS-Karstwehr wegen der Ermordung von 51 Zivilisten im norditalienischen Bergdorf Avasinis eingestellt. Das Massaker geschah am 2. Mal 1945.

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Marzabotto: Das Massaker und der späte Prozess

Eingang zum Friedhof. 
Von überall her flüchteten sich die BewohnerInnen des Monte Sole in die Kirche von Casaglia, in der Hoffnung, dort in Sicherheit vor der deutschen Razzia zu sein. Doch alle - mit Ausnahme eines Priesters, einer gelähmten Frau und zwei Kindern, wurden von den Soldaten aus der Kirche getrieben und später auf dem Friedhof erschossen.

Der Name Marzabotto steht in Italien seit 1945 stellvertretend für die Morde und Gräueltaten, die während der deutschen Besatzung von
1943-1945 von Soldaten der Wehrmacht, der Waffen-SS, den Polizeieinheiten und ihren faschistischen Helfers­helfern an italienischen ZivilistInnen verübt worden waren.

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