Revisionismus in der Debatte um Resistenza und Faschismus in Italien

Den Unterschied zu vergessen, bedeutet den Sinn der Geschichte aufzugeben

Es geht hier auch um einen besonderen Fall von öffentlichem Umgang mit der Geschichte. In den großen italienischen Tageszeitungen spiegelt er sich in der Auseinandersetzung zwischen einer politischen Kultur antifaschistischer Prägung und einem historischen Revisionismus, unterstützt durch das Mitte-Rechts Lager, wieder.

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Viganò, Calvino, Fenoglio

Widerstandsliteratur

In Deutschland nur lückenhaft bekannt sind sowohl die historisch-realen Aktionen italienischer Partisanen als auch dem literarischen Werke, die ab etwa 1944 aus diesen Aktionen hervorgingen. Der Grund: Im Klima des ab 1945 immer kälteren Kalten Krieges schienen die Übersetzung, Veröffentlichung und Analyse bestimmter Autoren „drüben“ wie „hüben“ nicht opportun. Der Vortrag will daher durchaus bekannte Schriftsteller wie Elio Vittorini, Italo Calvino oder auch Cesare Pavese behandeln. Der Schwerpunkt soll jedoch auf – hierzulande – unverdient weniger vertrauten Namen liegen: Beppe Fenoglio, Stefano Terra, Renata Viganò, Silvio Micheli und anderen.

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Jedes Jahr wird zur Schlacht geblasen

Interview zum 25. April, dem Tag der Befreiung Italiens von der deutschen Besatzung

Wer begeht wo und in welcher Weise den 25. April? Die italienische Öffentlichkeit schielt auf die politischen Würdenträger: Wo würdigt der Staatspräsident Ciampi den Widerstand, die so genannten Resistenza, was macht Regierungschef Berlusconi? Diese Frage besitzt großen symbolischen Gehalt. Die Schärfe und Polemik der Diskussionen im Vorfeld um die Bedeutung dieses Tages nimmt seit der Regierungskoalition Berlusconis aus Forza Italia, den Neofaschisten der Alleanza Nazionale und den Separatisten der Lega Nord von Jahr zu Jahr zu.

Wir sprachen mit Guido Pisi aus Parma über die Auseinandersetzungen um den 25. April. Guido Pisi ist Leiter des Istituto storico della Resistenza di Parma.

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SS-Karstwehr ermordete in Avasinis 51 EinwohnerInnen

 

Einschusslöcher

„Von Massakern wurde nie etwas erzählt“

Die Recherchen sind aufwändig, sie führen bis nach Norditalien in die Provinz Udine. Dort liegt das Bergdorf Avasinis, ein 800-Seelen-Ort an den Hängen des Monte Cuar. Die Spuren weisen auch in die von vielen Urlaubern geliebte Fränkische Schweiz im Städtedreieck Bayreuth-Bamberg-Nürnberg. Hier wurde im bekannten Urlaubsort Pottenstein 1942/43 die so genannte SS-Karstwehr gedrillt, die bei der Partisanenbekämpfung in Italien und Slowenien eine blutige Spur zog.

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Das Massaker von Marzabotto

Monte SoleZivile Opfer waren grausames Kalkül

Heute leben kaum mehr Menschen auf dem Monte Sole südöstlich von Marzabotto. Nur wenige überlebten das Nazi-Massaker zwischen 29. September und 1. Oktober 1944. Diejenigen, die in die zerstörten Ortschaften zurück kehrten, fanden noch Monate nach Kriegsende den Tod durch von deutschen Soldaten gelegte Minen. Das Massaker war von einem gemischten Verband aus SS und Einheiten der Wehrmacht verübt worden.

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„Sehen Sie, was für eine schicke Uniform er hatte“

 Alberto Custodero Renninger auf einem Volksfest Alberto Custodero zu Besuch bei Anton Renninger 1998 in Erlangen

Alberto Custodero mit dem Foto von Anton Renninger (s. mitte) vor dem Hotel Nazionale in Turin, zur Zeit der deutschen Besatzung Sitz des Sicherheitsdienstes (SD). Rechts: Mit dem alten Foto besucht Alberto Custodero 1998 Anton Renninger in Erlangen (Vergrößern: auf die Bilder klicken) 

Ein italienischer Journalist zu Besuch bei Renninger in Erlangen

Er schlug mit der Faust auf den Tisch und sagte entschieden: „no“. Er sei nur der Ausführende gewesen, habe nicht entscheiden können, jemanden zu erschießen …

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Schwarzer Moment in der Geschichte des Widerstands

Lugiano Boccalatte

Luciano Boccalatte zu den historischen Rahmenbedingungen

Um den historischen Rahmen zu verstehen, ist es nötig, sich folgende Sache vor Augen zu führen: Die Tragödie von Cumiana fand in einem Moment verschärfter Aktionen der Besatzungsmacht und der Faschisten gegen die Partisanen statt …

Luciano Boccalatte, Mitarbeiter am Turiner Institut für Zeitgeschichte

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