Italien 2012, von Nico Guidetti, Matthias Durchfeld, 75 Min, erzählerische Dokumentation
Die Geige aus Cervarolo handelt von einem Massaker an Zivilisten durch deutsche Truppen im März 1944 – im italienischen Apenninen-Dorf Cervarolo. Und es ist die Geschichte der Geige des Musikers Virgilio Rovali aus Cervarolo – sein Sohn macht sich auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit. Auch aufgrund seiner Recherchen wurden 2011 in Verona Angehörige der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“ als Kriegsverbrecher verurteilt. Der Film dokumentiert die Prozesse aus Perspektive der Überlebenden und Angehörigen der Opfer und gibt ihnen eine Stimme.
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Während des Zweiten Weltkriegs lässt der Musiker Virgilio Roval aus Cervarolo im italienischen Appennin-Gebirge seine wertvolle Geige in einer Mauernische zurück. Virgilio ist immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt, als am 20. März 1944 das kleine Dorf Cervarolo Opfer eines Massakers durch deutsche und italienische Truppen werden. Es ist eines von zahlreichen Massakern an ZivilistInnen – aus Rache für deren angebliche Unterstützung für den Partisanenkampf.
Mit Hilfe der Erinnerungen derer, die als Kinder damals alles mitansehen mussten und den Überlieferungen seiner Familie, versucht Italo Rovali, der Sohn Virgilios, fast siebzig Jahre danach die Verantwortlichen für das Verbrechen zu finden.
Dank seiner unermüdlichen Nachforschungen und den Ermittlungen einer Gruppe von Staatsanwälten wird endlich ein Prozess eröffnet.
Die Tragödie des Massakers hat für immer das Leben von Italo und seiner Familie gezeichnet. Seine Erinnerungen leben im Laufe des Prozesses wieder auf, einschliesslich der unglaublichen Geschichte der Geige seines Vaters.
Die Geige aus Cervarolo beleuchtet auch die zukunftsweisende Urteilsverkündung in Verona vom 6. Juli 2011 gegen ehemalige Angehörige der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“. Einer von ihnen lebt heute in Nürnberg. Er wurde wegen gemeinschaftlich begangenen, schweren Mordes verurteilt – in Abwesenheit.
Die Geige aus Cervarolo beschränkt sich nicht auf Geschichte und Erinnerungen, sie erzählt auch vom heutigen Leben. Und das nicht nur durch die zukunftsweisende Urteilsverkündung in Verona vom 6. Juli 2011, sondern auch im Zusammenhang mit der für 2012 von der deutsch-italienischen Kommission der Villa Vigoni angekündigten Veröffentlichung des offiziellen Berichtes über Kriegsverbrechen in Italien.
Befragung einer Zeugin aus Cervarolo im Prozess von Verona rechts: Gedenktafel in Cervarolo