Revisionismus in der Debatte um Resistenza und Faschismus in Italien

Den Unterschied zu vergessen, bedeutet den Sinn der Geschichte aufzugeben

Es geht hier auch um einen besonderen Fall von öffentlichem Umgang mit der Geschichte. In den großen italienischen Tageszeitungen spiegelt er sich in der Auseinandersetzung zwischen einer politischen Kultur antifaschistischer Prägung und einem historischen Revisionismus, unterstützt durch das Mitte-Rechts Lager, wieder.

Wandbild

italiano

Während in Erlangen die Ausstellung „Partigiani“ eröffnet wurde, die dem deutschen Publikum eine umfangreiche Dokumentation über die italienische Resistenza und dem mit den deutschen Besatzern kollaborierenden Faschismus der Republik von Salò bietet, sind in Italien vor kurzem zwei Bücher von großer Bedeutung über dasselbe Thema erschienen: Der vom Nationalen Institut für die Geschichte der Befreiungsbewegung herausgegebene „Historische Atlas der italienischen Resistenza“ und der erste Band des „Wörterbuchs der Resistenza“ (hg. von Enzo Colotti). Dies ist ein deutlicher Beleg für das Interesse, das diese historische Periode in Italien noch 55 Jahre nach der Beendigung des 2. Weltkrieges findet.

Es geht hier auch um einen besonderen Fall von öffentlichem Umgang mit der Geschichte. In den großen italienischen Tageszeitungen spiegelt er sich in der Auseinandersetzung zwischen einer politischen Kultur antifaschistischer Prägung und einem historischen Revisionismus, unterstützt durch das Mitte-Rechts Lager, wieder.

Diese Debatte über die Geschichte der Resistenza schlug sich auch im Wahlkampf  zu den Parlamentswahlen im Frühjahr 2001 nieder. Um den deutschen Lesern das konfuse Klima verständlich zu machen, in dem diese Debatte geführt wird, möchte ich mich hier auf Italo Calvino beziehen, einen der bedeutendsten Schriftsteller unserer Zeit.

Im Dezember 1946 vollendete Calvino seinen ersten Roman „Wo Spinnen ihre Nester bauen“. Er stellt darin unterschiedliche Überlegungen über seine frischen Erfahrungen in den Reihen der Resistenza an. Calvino ging Anfang 1944 im Alter von 20 Jahren mit seinem 16-jährigen Bruder in die Berge und schloss sich den Partisanen der 2. Division „Garibaldi“ an, die in den Ligurischen Alpen an der französischen Grenze operierten. Er kämpfte dort bis zur Befreiung gegen die Deutschen und die Faschisten der Republik von Salò. Seine frühen Aufzeichnungen zeugen noch heute, 55 Jahre später, von einer intellektuellen Klarheit und Weitsicht, die um so erstaunlicher sind, wenn man sie den stereotypen Überzeugungen gegenüberstellt, die damals in der antifaschistischen Bewegung vorherrschten.

„Wo Spinnen ihre Nester bauen“ erzählt die Geschichte des kleinen Jungen Pin, der durch eine Spielerei unversehens in den Partisanenkrieg verwickelt wird. Nachdem er aufgrund einer Wette eine Pistole gestohlen hat, wird er von den Deutschen verhaftet. Mit Hilfe eines Partisanen kann er aus dem Gefängnis fliehen.

Durch den linearen Handlungsablauf und die schnörkellose Sprache bietet die Erzählung eine Darstellung der Resistenza jenseits von Heldentum und Verherrlichung. Calvino wählt für seine Geschichte Randfiguren und Antihelden wie den Jungen Pin. Die Partisanenabteilung, der er sich anschließt, besteht aus Individuen ohne soziale Verankerung und ohne politisches Bewusstsein oder Klassenbewusstsein. Der Blick des Autors richtet sich auf Gruppen am äußersten Rand der Welt der Resistenza, auf jenes unsichere Gebiet, in dem die Gründe dafür, ob einer auf der Seite der Partisanen oder der Deutschen und der Faschisten steht, dem Leser nicht deutlich werden. Was die Entscheidungen der einen oder anderen bedingt hat, ist weder klar bestimmbar noch rational. In beiden Lagern wurden die Menschen durch sehr ähnliche Gefühle getrieben: „Raserei und sinnlose Wut“, „ein Spiel unter Gefährten, dessen Einsatz der Tod ist“, wie es Calvino verschiedentlich beschreibt.

Was also unterscheidet die einen von den anderen? Was macht sie unwiderruflich verschieden, trotz der Ähnlichkeiten der Einstellungen und der Impulse: Der brutalen Gewalt, der Wut, des Fehlens von Mitleid? Was macht es unmöglich, über die Partisanen und ihre Gegner in der gleichen Art und Weise zu urteilen?

Das Problem, das Calvino formuliert, ist dasselbe Problem, das in den letzten Monaten häufig auf den Kulturseiten der größten italienischen Zeitungen diskutiert wird. Darüber diskutieren bei Calvino auf einem nächtlichen Marsch Ferriera, der Commandante der Brigade – logisch und konkret denkender Arbeiter, typischer Vertreter der um Befreiung kämpfenden Klasse – und der politische Kommissar Kim – ein angehender Psychiater auf der Suche nach unkonventionellen Erklärungen. Die Überlegungen des Kommissars Kim suchen auch nach dem Sinn im Kampf derer, die „kein wahres und kein erdachtes Vaterland haben“, derjenigen die vielleicht kämpfen, ohne das warum zu kennen, und die ein „Aufbegehren der Seele“ auf die falsche Seite geworfen hat. Es ist möglich, dass ihre Beweggründe dieselben wie die der Faschisten sind, erklärt Kim, „dieselben und doch genau das Gegenteil“. Um die einen klar von den anderen zu trennen gibt es „die Geschichte“: „Und geschichtlich gesehen sind wir auf der Seite der Befreiung, sie (die Faschisten) auf der anderen“ (all dies sind Formulierungen von Calvino). Die Geschichte verleiht der Gewalt und der Wut der Partisanen einen Sinn; dieselbe Geschichte zieht die Faschisten in einen zerstörerischen Sog sinnloser Gewalt, die Unterdrückung und Knechtschaft für immer festschreibt. Auf der einen Seite gibt es „das Richtige“, auf der anderen „das Falsche“.

Diesen einfachen, schrecklichen Unterschied zu vergessen, bedeutet den Sinn der Geschichte aufzugeben. Das Wesentliche, an das Calvino erinnert, ist,  dass auch hinter dem idealistischsten Kämpfer der faschistischen Brigate nere die Folterkammern, Deportationen, Konzentrationslager und Gaskammern standen; aber hinter dem schlimmsten und unwissendsten Partisanen stand eine große Bewegung von Männern und Frauen, die für eine pazifistische, demokratische und so weit wie möglich gerechte Gesellschaft kämpften.

Die Auffassung, die Geschichte sei auf eine einfache Anhäufung von Einzelschicksalen reduzierbar, jeder Mensch müsse einzeln für sich beurteilt werden – in seiner unabänderlichen, existenziellen Individualität. Diese Idee ist die Grundlage für die unzulässige revisionistische Gleichsetzung der Partisanen mit den „Jungen von Salò“.

Ob einer „gut“ ist oder „schlecht“, ob er von der Geschichte freigesprochen oder verurteilt wird, hinge dann nicht so sehr von den Ideen ab, für die er sich eingesetzt hat, sondern – ganz gleich ob Partisan oder Schwarzhemd, Opfer oder Schlächter – von dem individuellen Auftritt, den er im Theater der Vergangenheit hatte.

Eben diese These wurde kürzlich von den großen Tageszeitungen „La Stampa“ und „Corriere della Sera“ aufgegriffen. Anlass war das gerade erschienene Buch „La fine di una stagione“ (Ende eines Lebensabschnittes) von Roberto Vivarelli.

Der siebzigjährige Vivarelli war bisher für seine antifaschistische Orientierung und seine Untersuchungen über die Arbeiterbewegung bekannt. In seiner späten Autobiografie verspürt er das Bedürfnis, einen Teil seiner verschwiegenen und verdrängten Erfahrungen zu enthüllen.

Durch das Beispiel des Vaters angeregt, der als Freiwilliger im Krieg gefallen war, und geformt durch die Propaganda der faschistischen Jugendorganisationen, schloss sich Vivarelli mit 14 Jahren begeistert der Republik von Salò an. Er kämpfte in den schwarzen Brigaden, war an der Erschießung von drei Partisanen („Spionen“, wie er sie nennt) beteiligt und schwenkte mit Überzeugung die Fahne mit dem Hakenkreuz.

Bei der Erinnerung an jene ferne Vergangenheit verspürt er heute weder Bedauern noch Reue und räumt lediglich ein, dass er damals von den Vernichtungslagern nichts wusste. Zu seiner Entschuldigung führt er seine Gutgläubigkeit und sein jugendliches Ungestüm an. Seine Rechtfertigung geht jedoch noch weiter, er versucht gefährlicherweise mit Argumenten zu begründen, warum er sich für den bewaffneten Faschismus von Salò entschieden hat. Für Vivarelli liegt die moralische Grenze weniger zwischen dem geschichtlich „Richtigen“ und „Falschen“. Für ihn liegt sie vielmehr „zwischen dem, der in gutem Glauben auf der einen oder anderen Seite der Barrikaden sein Leben aufs Spiel setzte, und jener Mehrheit, die es vorzog, am Fenster zu stehen und zu schauen, wie das Ganze wohl enden würde“. Darin begegnet uns ein häufig verwendetes Thema der postfaschistischen Täterentlastung: Es billigt allen, die im Namen einer Vision mutig ihr Leben aufs Spiel setzten, den Partisanen und den Milizionären von Salò, dieselbe hohe moralische Gesinnung zu, egal auf welcher Seite sie kämpften. Die Mehrheit der Bevölkerung wird dagegen in einen Topf geworfen und als feige bezeichnet. Mit dieser Lesart wird aus der Geschichte jene Vielfalt von Verhaltensweisen der Zivilbevölkerung eliminiert, die sich in der „Grauzone“ abspielte. Dabei wurde diese Vielfalt nebst der komplexen Beweggründe bereits durch die Geschichtsschreibung beschrieben und reflektiert: Die Courage der Frauen, die die Soldaten nach dem Waffenstillstand versteckten, der Widerstand der Soldaten in den Gefangenenlagern, die Ablehnung der Einberufungen, der zivile Ungehorsam der Bauern, die ihre Produkte bei den staatlichen Sammelstellen nicht abgaben, sowie der gewaltfreie Widerstand der Kirchengemeinden.

Es ist alarmierend, wenn der ausgewogene, angesehene Journalist Paolo Mieli in seiner Besprechung des Buches von Vivarelli sich beeilt, dessen Interpretation gut zu heißen. Er setzt die Mehrheit, „die es bevorzugt hat, am Fenster zu stehen“ mit jener gleich, „die sich in der Nachkriegszeit zur neuen herrschenden Klasse erklärt hat, im Namen des Antifaschismus“.

Die Kontrahenten, die sich im „Bürgerkrieg“ gegenüberstanden, werden auf eine Ebene gestellt; der „italienischen Republik, die aus der Resistenza hervorging“, wird die Legitimität abgesprochen, der Kreis schließt sich bei der Zerstörung von Paradigmen der Geschichtsschreibung und der Gesellschaft, und so enthüllen sich die politischen Absichten derer, die all das betreiben. Das ideologisch-historiographische Modell richtet sich nach dem politischen Interesse, dem es dient.

Wenn man sich heute vorstellt, man wäre an Pins Stelle in jener lange vergangenen Zeit, und als junger Italiener nicht glaubt, man könnte selber entlang der Wege, „wo Spinnen ihre Nester bauen“, in die Berge gehen, um sich den Partisanen anzuschließen, bedeutet dies zweierlei: Nicht nur, dass die Vergangenheit falsch interpretiert wird, sondern auch, dass Gerechtigkeit und Freiheit heute an Wert und Bedeutung verloren haben. Eine neue Variante des faschistischen Denkens bahnt sich heute ihren Weg durch die revisionistische Lesart der Marionettenrepublik von Salò und versucht, sie der Verurteilung durch die Geschichte zu entziehen und ihr eine Würde wiederzugeben, die sie wahrscheinlich nie hatte.

Im Moment kommt dieses kulturelle und politische Manöver kriechend und mit einer gewissen Vorsicht daher. Wie lange noch? Und wo wird es enden?

Guido Pisi, Parma

(übersetzt aus dem Italienischen von Heike Herzog und Matthias Brieger

italiano:

Divisi dalla storia

La Resistenza e il fascismo di Salò nel dibattito sul revisionismo in Italia

Mentre ad Erlangen si apre la mostra storica „Partigiani“, che propone al pubblico tedesco un’ampia documentazione sul fenomeno della Resistenza italiana contro l’occupazione militare germanica ed il fascismo collaborazionista della Repubblica di Salò, in Italia sono da poco uscite due opere di grande rilievo editoriale sul medesimo tema: l‘Atlante storico della Resistenza italiana (edito da Bruno Mondadori, a cura dell’Istituto nazionale per la storia del movimento di liberazione) e il primo volume del Dizionario della Resistenza (a cura di Enzo Collotti per l’editore Einaudi). E‘ un segno indicativo dell’interesse che quel periodo storico mantiene in Italia a cinquantacinque anni dalla conclusione della seconda guerra mondiale. Ma si tratta anche di un singolare caso di „uso pubblico della storia“, che vede confrontarsi sulle pagine dei principali quotidiani nazionali la cultura politica di orientamento antifascista e le posizioni del revisionismo storico sostenute dallo schieramento politico di centro-destra. Per aiutare i lettori tedeschi a capire il confuso clima in cui si sta svolgendo questo dibattito sulla storia della Resistenza, intrecciato nelle ultime settimane alle schermaglie politiche che aprono la  prossima campagna elettorale per il rinnovo del parlamento, proverò qui a servirmi della lezione di Italo Calvino, uno dei più grandi scrittori del nostro tempo.

Nel dicembre 1946 Calvino completava il suo primo romanzo, „Il sentiero dei nidi di ragno“.  In questo libro di esordio il giovane autore raccolse le proprie riflessioni „a caldo“ sull’esperienza vissuta nelle file della Resistenza. All’inizio del ’44, infatti, poco più che ventenne, egli era salito in montagna con il fratello di 16 anni e si era unito alle formazioni partigiane della seconda Divisione „Garibaldi“ che operavano sulle Alpi Marittime al confine con la Francia. Fino alla Liberazione era rimasto lassù a combattere contro i tedeschi e contro i fascisti della Repubblica di Salò.  Le sue pagine giovanili rivelano ancora oggi, a cinquantacinque anni di distanza,  una lucidità intellettuale ed una chiarezza di visione profetica tanto più sorprendenti se confrontate alle convinzioni stereotipe che allora dominavano nel campo antifascista.

„Il sentiero dei nidi di ragno“ -come molti dei lettori sanno- racconta la vicenda di un ragazzino di nome Pin che, arrestato dai tedeschi dopo aver rubato per scommessa la pistola ad un soldato, si trova coinvolto quasi per gioco nella lotta partigiana.  La narrazione, attraverso un andamento ed un linguaggio antiretorici, ci propone una rappresentazione della Resistenza lontana dai toni trionfalistici e celebrativi. Calvino sceglie per la sua storia dei personaggi marginali, a cominciare dal giovanissimo Pin: individui senza ancoraggio sociale e quasi del tutto privi di una effettiva consapevolezza politica o di classe. Il distaccamento partigiano al quale Pin si unisce, rifugiandosi in montagna dopo la fuga dalla prigione, è tutto composto da elementi di questa specie. Lo sguardo dell’autore, dunque, si volge verso la zona estrema al confine del mondo della Resistenza, verso quella regione incerta dove non ci appaiono con chiarezza le ragioni per cui si è scelto di stare di qua o di là, coi partigiani o coi tedeschi e i fascisti. Ciò che muove le decisioni degli uni e degli altri, qui, non è un processo ben definito, razionale, preciso. In entrambi i campi si è spinti da sentimenti molto simili: „la rabbia“, „la furia“, gli „inutili furori“, „un gioco tra compagni che ha per posta la morte“, come variamente li definisce Calvino.  Che cosa distingue, dunque, gli uni dagli altri? Che cosa li fa essere irriducibilmente diversi, malgrado l’affinità di taluni atteggiamenti (la violenza brutale, la ferocia, l’assenza di pietà) e l’identica pulsione che li muove? Quale elemento rende impossibile giudicarli nello stesso modo?

Il problema è posto chiaramente (è il medesimo problema che si è tornati spesso a dibattere in questi mesi sulle pagine culturali dei maggiori giornali italiani). Ne ragionano insieme, durante una lunga marcia notturna, il comandante della brigata Ferriera -operaio logico, concreto, simbolico portabandiera della classe liberatrice- e il commissario politico Kim -studente di psichiatria in cerca di spiegazioni non convenzionali, che diano un senso anche alla lotta dei „senza patria“, di quelli che combattono forse senza sapere il perchè e che magari „un’impennata dell’animo“ (sono ancora espressioni di Calvino) ha spinto dalla parte sbagliata-. E‘ possibile che gli inizi siano stati gli stessi per entrambi, spiega Kim. Ma a separare nettamente gli uni dagli altri, c’è „la storia“: la storia conferisce un senso giusto alla violenza ed al furore degli uni; la stessa storia spinge gli altri nel vortice distruttivo degli „inutili furori“, della violenza senza fondo che riproduce l’oppressione e la schiavitù all’infinito. Da una parte c’è „il giusto“, dall’altra „lo sbagliato“. Dimenticare questa semplice, terribile differenza, significa smarrire il senso della storia.  Ciò che Calvino ci ricorda, in sostanza,  è che dietro il più idealista combattente delle Brigate nere c’erano le stanze di tortura, le deportazioni, i campi di concentramento, le camere a gas e i crematori; mentre dietro il partigiano più ladro e più ignaro c’era un grande movimento di uomini e donne in lotta per una società pacifica, democratica e, per quanto possibile, giusta.

Nell’idea secondo cui la storia sarebbe riducibile ad una semplice sommatoria di singoli casi personali, ciascuno dei quali deve essere considerato per se stesso -nella sua irripetibile individualità esistenziale- e dunque come tale sempre giustificabile, si fonda l’impossibile parificazione revisionistica tra i combattenti partigiani e i „ragazzi di Salò“.  Si è „buoni“ o „cattivi“, si è salvati o dannati dalla storia, non tanto per i motivi e per le idee di cui si è stati portatori ma -tutti indifferentemente, partigiani o brigatisti neri, vittime o carnefici- per la parte che singolarmente si è saputo recitare nel teatrino del passato.

Questa medesima tesi è stata recentemente ripresa su due importanti quotidiani nazionali, „La Stampa“ e „Il Corriere della Sera“, in occasione dell’uscita del libro „La fine di una stagione“, scritto da Roberto Vivarelli per l’editore bolognese Il Mulino. Si tratta di un’autobiografia adolescenziale in cui l’autore, storico di orientamento antifascista noto per i suoi studi sul movimento operaio, oggi ormai settantenne ha avvertito il bisogno di rivelare una parte della sua esperienza finora sempre taciuta e rimossa. Ispirato dall’esempio del padre (volontario caduto in guerra) e plasmato dalla propaganda delle organizzazioni giovanili fasciste, dopo l’8 settembre 1943 Vivarelli, che all’epoca aveva poco più di 14 anni, aderisce con entusiasmo alla Repubblica di Salò. Combatte nelle Brigate nere, partecipa alla fucilazione di tre partigiani („tre spie“, li definisce), sventola  convinto la bandiera con la croce uncinata. Ricordando quel lontano passato, oggi non se ne duole né prova rimorso, pur confessando che allora nulla sapeva dell’orrore dei campi di sterminio. A salvarlo, egli sostiene, sono la sua buona fede e l’impeto sincero dell’età giovanile. Ma la sua giustificazione va oltre, spingendosi pericolosamente sul terreno delle ragioni che lo condussero a scegliere il fascismo armato di Salò. Già, perchè per Vivarelli il confine del giudizio morale non passa tanto tra „il giusto“ e „lo sbagliato“ della storia, „tra chi ha combattuto in buona fede da una parte della barricata e chi dall’altra… ma fra quanti hanno messo a repentaglio la vita e coloro i quali, la maggioranza, hanno invece preferito stare alla finestra e vedere come andava a finire“. Ritorna qui un motivo caro all’apologia post-fascista che, in nome di una visione ardimentosa della vita messa in gioco, abbina con lo stesso titolo di aristocrazia morale i combattenti di ambo le parti, partigiani e militi di Salò, ricacciando nel mucchio della viltà la maggioranza della popolazione. E‘ una lettura che esclude dalla storia quella variegata diversità di comportamenti che si muovono nella „zona grigia“ e su cui la riflessione storiografica si è più volte soffermata, descrivendone la complessità e le molteplici ragioni: il „maternage“ delle donne che hanno nascosto i soldati dopo l’armistizio, la resistenza dei militari nei campi di prigionia, la renitenza alla leva di Salò, la resistenza civile dei contadini che non hanno consegnato i prodotti agricoli all’ammasso, l’opposizione non-violenta delle parrocchie.

E‘ allarmante che uno dei più autorevoli giornalisti italiani,  Paolo Mieli, solitamente assai equilibrato, recensendo il libro di Vivarelli si sia affrettato a sottoscriverne l’interpretazione, identificando poi la maggioranza „che ha preferito stare alla finestra“ con „quella che nel dopoguerra si sarebbe proclamata nuova classe dirigente, in nome dell’antifascismo“. Dalla parificazione tra le parti che si sono affrontate nella „guerra civile“, alla delegittimazione della „Repubblica-italiana-nata-dalla-Resistenza“, attraverso la demolizione di tutti i paradigmi storiografici e civili, il percorso si chiude, rivelando apertamente l’intenzione politica che lo sottende. Il modello ideologico-storiografico è determinato dallo schema ideologico-politico al quale è strumentale.

Se oggi, immaginando di trovarsi al posto di Pin in quel tempo lontano, un ragazzo italiano non crede che anch’egli sarebbe salito in montagna lungo „il sentiero dei nidi di ragno“ per unirsi ai partigiani, allora vuol dire -non solo- che si interpreta male il passato ma -anche- che la giustizia e la libertà oggi stanno perdendo valore e interesse. Una nuova variante di pensiero fascista si sta facendo strada oggi in Italia attraverso la lettura revisionistica della vicenda di Salò, che si cerca di sottrarre alla condanna della storia per restituirle un’improbabile dignità.

Per ora questa doppia manovra, culturale e politica, avviene in modo strisciante e con una certa prudenza. Fino a quando? Fin dove?