Die Kinder der Villa Emma

Eine längst vergessene Geschichte

Villa Emma    Giennea Sighinolfi

Links: Die Villa Emma im Oktober 2004 (Vergrößern: auf die Bilder klicken)
Rechts: Führung durch die Ausstellung "Die Kinder der Villa Emma" in der Fondazione Villa Emma in Nonantola in deutscher Sprache von Giennea Sighinolfi

73 jüdische Kinder, teils aus Deutschland und Österreich, teils aus Kroatien konnten durch jüdische Hilfsorganisationen, den Einsatz Einzelner sowie die Bevölkerung des italienischen Ortes Nonantola gerettet werden. Eine Geschichte, die lange Zeit in Vergessenheit geraten war.

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Keines der jüdischen Kinder wurde entdeckt

Disma PiccininiDisma Piccinini erinnert sich an die Kinder der Villa Emma

Disma Piccinini lebt in dem kleinen Ort Nonantola in der Nähe von Modena in Norditalien. Als im Sommer 1942 die ersten der 73 jüdischen Kinder ankamen, war er 12 Jahre alt.
Disma Piccinini: In den ersten Tagen nach der Ankunft gab es nur wenig Kontakte. Es gab zunächst ein Sprachproblem. Die Kinder sprachen alle deutsch und wir italienisch bzw. Dialekt. Die ersten Begegnungen entstanden bei der Arbeit. Einige der Kinder waren in der Weingenossenschaft tätig, die Mädchen arbeiteten außerdem bei einer Näherin und die Jungen bei einem Bauern. So waren sie eingebunden in die verschiedenen Bereiche des Dorfes.

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Liana Millu

Jüdin, Partisanin, frühe Feministin

Nach dem Einmarsch der Deutschen schloss sich Liana Millu der Resistenza an und wurde 1944 nach Birkenau deportiert. Sie ist Autorin mehrerer Bücher – u.a. von „Rauch über Birkenau“.

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Die Verfolgung jüdischer Menschen in Parma

Von den „Rassegesetzen“ 1938 bis zur Shoa

„Alles begann an diesem schicksalsschweren 2. September 1938, als ich auf der Straße die furchtbare Nachricht aus dem Lautsprecher erfuhr: ‚Die jüdischen Lehrkräfte und Schüler sind ab dem kommenden Schuljahr von den öffentlichen Schulen ausgeschlossen.‘ Für einen Moment wurde der Himmel pechschwarz und alles um mich herum und in mir brach zusammen.“

Liliana und Luciano Fano  Gedenktafel im Park für die Geschwister Fano und Della Pergola in Parma   Privatinstitut De La Salle di Parma

Links: Liliana und Luciano Fano am 7.12.1943 in Parma. Sie wurden am 10.4.1944 in Ausschwitz ermordet
Mitte: Gedenktafel im Park für die Geschwister Fano und Della Pergola in Parma  (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken) 
Rechts: Das Privatinstitut “De La Salle di Parma“ - Schuljahr 1942/43 (1. Reihe, fünfter v. links: Luciano Fano)

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Verfolgung von jüdischen Menschen in Italien

Die offene Repression und Deportation begann erst mit der deutschen Besatzung

Gemäß der Bevölkerungsstatistik lebten 1938 knapp 50.000 jüdische Menschen in Italien, darunter fast 8.000, die nach Italien geflohen waren, überwiegend aus Deutschland. Die Flucht nach Italien erfolgte, weil angesichts der massiven antijüdischen Hetze die Lebensbedingungen in Italien erträglicher schienen. Bis 1938 gab es in Italien zwar keine gesetzliche Verfolgung, wohl aber antisemitische Ressentiments.

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„Diese Leute morgen früh kein Brot“

Carlo Porta – Straflager in Süditalien und Zwangsarbeit in Deutschland

Carlo Porta wurde nach Deutschland deportiert

Carlo Porta musste die Jahre 1939 bis 1942 aufgrund seiner antifaschistischen Oppositionstätigkeit in einem süditalienischen Straflager verbringen. Nach seiner Entlassung wurde er vom örtlichen faschistischen Parteisekretär als Wehrpflichtiger gemeldet und zum Militär eingezogen, dem er sich eigentlich hatte entziehen wollen. Nach den Vorschriften hätte er als „unzuverlässiger“ Soldat gar nicht in Albanien stationiert werden dürfen. Wenige Tage vor dem 8. September erging ein Befehl des italienischen Ministeriums, dass er unter Bewachung nach Italien zurück zu schicken sei. Aber zwischen der albanischen und italienischen Küste operierten bereits englische U-Boote, so wurde der Abfahrtstermin über den 8. September hinaus verschoben. Schließlich wurde er von dort als Militärinternierter nach Deutschland deportiert. 

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